Gekreuzigt

Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. (Galater 2,20)

Das Geheimnis eines siegreichen Lebens besteht darin, dass unser alter Mensch mit Christus ans Kreuz gegangen ist und nun nicht mehr wir, sondern Christus uns regiert.

Satan hat keine Macht uns in Sünde zu stürzen, wenn wir das neue Leben in Christus führen, deshalb zielen seine Versuchungen darauf ab, unseren alten Menschen wieder zum Leben zu erwecken. Gelingt ihm das, werden wir in Sünde fallen.

Der Apostel Paulus spricht hier von einer vollendeten Tatsache. Als wir Christus im Glauben angenommen haben, ging unser alter Mensch mit Ihm ans Kreuz. Wenn wir seinen Tod für unsere Sünden in Anspruch nehmen, müssen wir auch unseren Tod im Glauben annehmen.

Ist es nicht das was Jesus meint, wenn er sagt: nehmt euer Kreuz auf euch und folgt mir nach (Mt 16,24; Mk 8,34; Lk 9,23)? Spielt Er hier nicht auf seine Kreuzigung an? Und darauf dass wir ihm in den Tod folgen sollen? Wenn wir den Satz lesen verbinden wir vielleicht damit, dass Jesus meint wir sollen eben die Bürden tragen, die uns im Leben auferlegt werden und zum Teil mag das auch stimmen. Allerdings widerspricht dieser Gedanke auch etwas der Aussage von Christus, wenn er sagt:

Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. (Mt 11,29)

Nein Jesus ist hier radikaler, er packt das Problem bei der Wurzel an und sagt wir sollen unser altes Ich mit Ihm in den Tod schicken.

Wie gerne nehmen wir doch die erste Hälfte der Erlösung an. Das Werk Christi am Kreuz für unsere Sünden. Wir müssen uns aber fragen, ob wir auch bereit sind die zweite Hälfte anzunehmen, nämlich dass unserer alter Mensch mit Christus mitgekreuzigt wurde.

Nehmen wir dies im Glauben an, brauchen wir Satan auch nicht größer zu machen als er ist. Er ist längst besiegt. Er kann uns schwächen, er kann uns versuchen und er kann uns sogar krank machen, aber er kann uns nicht überwinden.

In 1. Korinther 10,13 lesen wir:

[…] Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, so dass ihr sie ertragen könnt.

Gott lässt nur das zu, von dem er weiß, dass wir es ertragen können. Ja Gott dreht die Attacken Satans sogar so um, dass sie uns schlussendlich zum Segen dienen müssen.

In Römer 8,28 heißt es:

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.

Gerade darum lässt Gott es auch zu, dass wir Krankheiten und Leid erfahren müssen. Sie können uns daran erinnern, dass Christus unseren alten Menschen mit sich ans Kreuz genommen hat und wir mit Ihm gestorben sind.

In Hebräer 12,11 lesen wir dazu:

Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen; danach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind.

Und in Römer 5,3 heißt es:

Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, weil wir wissen, dass die Bedrängnis standhaftes Ausharren bewirkt.

Lebt Christus in uns werden wir gestärkt aus Trübsalen herausgehen. Halten wir uns selbst für gestorben, das wird uns zu vielen Siegen verhelfen.

Ein toter Mensch kann nicht jähzornig werden, er kann nicht in Laster fallen, er kann nicht anmaßend und stolz werden. Ein toter Mensch kann nicht sündigen.

Mögen wir daher nicht murren, wenn uns Leid widerfährt, sondern suchen wir den Segen, der darin verborgen sein kann.