Eins sein

1.Korinther 1,10

Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, kraft des Namens unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle einmütig seid in eurem Reden und keine Spaltungen unter euch zulaßt, sondern vollkommen zusammengefügt seid in derselben Gesinnung und in derselben Überzeugung.

Ich möchte heute den Augenmerk in diesem Vers auf ein Wort richten, welchem man vielleicht nicht immer soviel Beachtung schenkt und es doch eine Voraussetzung für Gott ist, großes zu wirken. Es handelt sich um das Wort: „Gesinnung“.

Im Neuen Testament werden wir immer wieder aufgefordert die gleiche Gesinnung zu haben.

Was heißt es einer Gesinnung zu sein? Ist es möglich, die gleiche Gesinnung zu haben? Und ist damit gemeint, dass wir alle genau das gleiche Verständnis von allem haben und in allem die gleiche Meinung?

Der österreichische Philosoph Rudolf Eisler bezeichnete Gesinnung als:

Sinnesweise, Willenshabitus, dauernde Willensrichtung, die Motivation des Handelns in ethischer Hinsicht, die gefühlsbetonten Vorstellungen, aus denen der Wille entspringt.“

Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 383.:

(Wikipedia)

Hier erkennen wir schon etwas näher was es bedeutete einer Gesinnung zu sein. Es Bedeutet eine gemeinsame Ausrichtung zu haben, einen Willen der das gleiche möchte, eine gleiche Motivation.

In biblischer Sicht geht das noch weiter, hier lesen wir z.B. in Philipper 2,20-21 was Paulus über die gleiche Gesinnung schreibt. Dort heißt es:

Denn ich habe sonst niemand von gleicher Gesinnung, der so redlich für eure Anliegen sorgen wird; 21 denn sie suchen alle das Ihre, nicht das, was Christi Jesu ist!

Also, gleicher Gesinnung zu sein, so wie Gott es möchte, bedeutet dass wir nicht das unsere suchen, also nicht auf unseren Vorteil bedacht sind, sonder was der Wille unseres Heilands Jesus Christus ist.

Auch in Philipper 2,5-8 finden wir ein Beispiel, wie diese Gesinnung aussehen soll:

Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, 6 der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; 7 sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; 8 und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz.

Hier lesen wir davon, wie Jesus sich selbst erniedrigte, verleugnete und gehorsam war, bis zum Tod. Diese Art von Gesinnung wünscht sich Gott unter uns zu finden.

Römer 12,2 gibt einen Hinweis darauf, wie dies geschieht. Dort heißt es:

Und paßt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern laßt euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.

Paulus sagt hier: lasst euch verwandeln und erneuern, also diese Gesinnung ist nichts was wir uns selbst aneignen können, sonder von Gott geschenkt bekommen und im Glauben annehmen müssen. Nehmen wir das Geschenk an, wird es unser Wesen verändern und wir werden mit unseren Geschwistern die gleiche Gesinnung haben.

John Wesley und Georg Whitefield

Ihr habt sicher schon mal von John Wesley gehört. Er gilt als Mitbegründer des Methodismus.

Habt ihr auch schon mal von Georg Whitefield gehört? Sein Name ist leider nicht ganz so bekannt obwohl er der eigentliche Gründer der Methodisten ist. Wesley wäre ohne Whitefield nichts gewesen und Whitefield auch nicht ohne Wesley. Beide zusammen waren maßgeblich an der großen Erweckung im 18. Jahrhundert beteiligt. Es lohnt sich wirklich, das Leben der Beiden näher zu studieren. Beide haben eine interessante Bekehrungsgeschichte und Gott hat sie auf wunderbare Weise gebraucht. Whitefield hatte in seinem Leben ca. 30000 Predigten gehalten und Wesley ca. 40000. Wobei Wesley sicher 20 Jahre länger lebte und daher mehr Zeit hatte. Beide haben im Durchschnitt drei mal am Tag gepredigt, angefangen um 5 Uhr morgens. Bei ihren Freiluft Predigten kamen bis zu 50000 Menschen zusammen. Von Whitefield sagt man, dass er in seinem Leben zu 10.000.000 Menschen gesprochen hatte.

Die Beiden waren ihr Leben lang eng miteinander verbunden und doch gibt es bei ihrer Freundschaft auch eine dunkle Phase.

Begannen hat die Zeit der Entfremdung als John Welsley anfing gegen den Calvinismus zu predigen und zu schreiben.

Die Reaktion Georg Whitefield, der sich Anfangs noch nicht klar positionierte, später aber überzeugter Calvinist wurde, war dieser Brief an Wesley:

Ich höre, geehrter Sir, daß Ihr daran denkt, eine Predigt gegen die Prädestination zu drucken. Der Gedanke schockiert mich. Welche Folgen kann das haben außer Kontroverse? Wenn die Leute mich nach meiner Meinung fragen, was soll ich tun? Ich bin damit in einer kritischen Lage. Gott gebe, daß ich mich richtig verhalten kann! Stille auf beiden Seiten wird das Beste sein. Es wird schon gemunkelt, daß zwischen Euch und mir ein Riß sei, und darob ist mein Herz bekümmert.

Whitefield erkannte schon früh, dass die Predigten über dieses Thema, egal von welcher Seite, der Erweckung schaden würde und es zu unnötigen Spaltungen kommen wird. Einige Jahre hat es jedoch gedauert bis die Beiden sich wieder annäherten und Whitefield beendete den Streit mit einem Brief in dem er zu Schluss folgendes schrieb:

Ich hoffe, daß wir voneinander Feuer fangen und in heiligem Eifer darin wetteifern, wer unter uns den Menschen am tiefsten erniedrigt und den Herrn am höchsten erhöht.

Seit diesem Zeitpunkt gab es bis zum Tod der Beiden keine Streitereien mehr über das Thema und die Erweckung konnte sich so weiter ausbreiten.

Ich denke die Beiden sind ein gutes Beispiel dafür was es heißt, einer Gesinnung zu sein. Sicher ist das Thema nicht unwichtig um das sie sich gestritten hatten, aber es hatte schlussendlich nur Schaden angerichtet, als es in die Öffentlichkeit getragen wurde.

Laufen wir nicht auch Gefahr unsere eigene Erkenntnis als so wichtig anzusehen, dass daraus ein Schaden entstehen kann? Gott möchte, dass wir die gleiche Gesinnung haben, eine Gesinnung wie sie Jesus hatte und er möchte sie uns auch schenken. Gleiche Gesinnung zu haben bedeutet nicht immer gleicher Meinung zu sein, das lernen wir aus dem Leben von Whitefield und Wesley, vor allem was daraus entstehen kann, wenn beide danach streben eins zu sein und ihre eigenen Vorlieben zurück zu stecken.

Ich bin davon überzeugt, dass Gott uns in alle Wahrheit leiten möchte, allerdings sollen wir nicht diejenigen sein, die festlegen, wann das zu geschehen hat und nach welcher Reihenfolge. Manchmal möchte Gott uns erproben ob wir gleicher Gesinnung sein können, trotz unterschiedlicher Meinung. Auch müssen wir wieder lernen, dass geistliche Dinge geistliche beurteilt werden müssen und hier kann es auch mal sein, dass eine Sache zwar richtig ist, aber der Zeitpunkt nicht stimmt es auszusprechen. Wir sollen uns auch selbst nicht für klug halten, das lehrt uns die Bibel, menschliche Weisheit ist vor Gott nichts wert.

Es gibt auch noch ein anderes Wort im neuen Testament, welches oft im Zusammenhang mit gleicher Gesinnung steht nämlich das Wort einmütig. In unserem Einleitungsvers haben wir auch darüber gelesen.

Einmütig bedeutet: völlig übereinstimmend; einer Meinung, eines Sinnes sein.

Wir lesen auch davon in Römer 15,5-7

Der Gott des Ausharrens und des Trostes aber gebe euch, untereinander eines Sinnes zu sein, Christus Jesus gemäß, 6 damit ihr einmütig, mit einem Mund den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus lobt. 7 Darum nehmt einander an, gleichwie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes!

Einmütig sein in der Bibel ist meist mit einer Handlung verbunden: Sie waren einmütig beim Brotbrechen beisammen, sie erhoben einmütig ihre Stimme usw.

Wenn Christen einmütig beisammen waren geschahen oft große Wunder und vor allem kam die Ausgießung des Heiligen Geistes.

Wenn wir einmütig beisammen sind und gemeinsam Gott loben und anbeten, treten dann nicht automatisch Unterschiede in den Hintergrund?

Lasst uns daher die gleiche Gesinnung anstreben und einmütig beisammen sein. Dann können wir gewiss sein, dass Gott großes unter uns wirken wird.

Heiligung: Wachstum in der Liebe

Über dies alles aber [zieht] die Liebe [an], die das Band der Vollkommenheit ist. (Kolosser 3,14)

Wenn wir über Heiligung sprechen klingt es manchmal abstrakt, oder für manche ist es sogar eine Last. Man verbindet damit Sündlosigkeit, Reinheit, Abgesondertsein, bzw. von der Welt abgetrennt sein, Gehorsam den Geboten gegenüber. Das mag alles gut und richtig sein, allerdings fehlt hier in meinen Augen oft eine wichtige Komponente, ich denke sogar dass es die wichtigste überhaupt ist – erkennen wir das, entfaltet sich für uns erst die wahre Schönheit die dahintersteckt.

Im Folgenden möchte ich darauf eingehen, dass der Prozess der Heiligung im praktischen ein Wachstum in der Liebe bedeutet. Oder wie es John Wesley ausgedrückt hatte:

„Reife und doch immer noch zunehmende Liebe“

Warum ist das so wichtig?

Wenn wir nicht ständig in einer lebendigen Beziehung zu unserem Schöpfer stehen, laufen wir immer wieder Gefahr in einen Formalismus abzurutschen. Wir verlieren das Wesentliche aus den Augen und fangen an auf Nebensächlichkeiten Wert zu legen. Oder wir nehmen einen oberflächlichen Glauben an und fragen uns nicht mehr was der tiefere Sinn hinter biblischen Lehren ist.

Nehmen wir z.B. die zehn Gebote. Für den natürlichen Menschen sind sie eine Last. Für den wiedergeborenen Christen sind sie eine Freude und er verspürt einen inneren Trieb diesen Geboten gerecht zu werden. Für den Formalisten verkommen sie allerdings zu einem Regelwerk, welches er sich zum Maßstab seiner Heiligkeit erklärt. Allerdings sollten nicht die Gebote unser Maßstab sein, sondern Jesus Christus selbst. In Jeremia 31,33b heißt es:

Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, […]

In der Bergpredigt macht uns Jesus die eigentliche Tragweite der Gebote deutlich. Es geht nicht einfach darum einige Regeln zu befolgen, sondern es geht um Prinzipien. Diese Prinzipien sind meist noch viel tiefgreifender und verlangen mehr von uns, als das oberflächliche Betrachten der 10 Gebote vermuten lässt. Und dennoch ist unser Heiland im Stande diese in einem einzigen Satz zusammenzufassen:

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst! (Lukas 10,27)

Es ist eigentlich sehr traurig, dass diese Liebe die von uns verlangt wird, sowenig an uns sichtbar wird. Ich denke in mancherlei Hinsicht sollten wir Christen die tolerantesten Menschen überhaupt sein. Es gibt nur eine Person mit der wir streng umgehen sollten und das sind wir selber. Und doch machen wir es oft genau verkehrt herum – bei Fehlern schauen wir auf andere und bei Bedürfnissen schauen wir auf uns selber.

Heißt dass, dass wir alles akzeptieren sollen und jeden machen lassen sollen was er möchte? Nein gewiss nicht, es ist aber äußerst wichtig wie wir mit Missetaten Anderer umgehen.

Der Waisenvater Georg Müller hatte mit Tränen in den Augen den Kindern Gottes Segen gewünscht, wenn er sie, wegen anhaltendem schlechten Benehmen, seines Heimes verweisen musste. Das führte bei einigen dazu, dass sie sich später bekehrten.

E.G. White schreibt z.B.:

Wer Menschen, die versucht werden, ihre Schuld vorhält, wird sie auf keinen Fall dazu motivieren, es besser zu machen … Haltet ihnen lieber die Möglichkeiten vor Augen, die ihnen offen stehen! Weist sie auf die Gipfel hin, die sie erklimmen können! Helft ihnen, die Gnade des Herrn in Anspruch zu nehmen und seiner vergebenden Kraft zu vertrauen. Jesus wartet darauf, sie bei der Hand zu nehmen und ihnen die Kraft für ein edles, rechtschaffenes Leben zu geben.

(Manuskript 2, 1903)

Schon wieder die Liebe…

Leider ist der Begriff Liebe in unserer Zeit etwas schwammig geworden, wird doch in manchen Kreisen viel davon gesprochen, aber so wenig ist es im Leben erkennbar. In der Gesellschaft wird es oft mit einem wollig-warmen Gefühl in der Magengegend gleichgesetzt, und in den Medien wird es schlussendlich komplett sinnentleert.

Von welcher Art Liebe sprechen wir hier also?

Es ist schade, dass es den Anschein macht, als sei für manche das Christentum vor 500 Jahren mal kurz aufgelebt, dann wieder verschwunden und erst vor 150 Jahren wieder zum Vorschein getreten. Wo wir doch in der Zwischenzeit Zeugnisse haben, von Menschen an denen Gott Großes bewirkt hatte. An diesen Männern hat Gott seine Liebe sichtbar gemacht, dass sie für uns alle zum Ansporn sein sollten.

So z.B. die Moravian Missionare John Leonard Dober und David Nitschman, die sich im 18. Jahrhundert selbst als Sklaven verkauft hatten, um auf eine Insel zu gelangen wo ein Atheist ca. 2000-3000 Sklaven aus Afrika arbeiten ließ. Keiner dort hatte jemals etwas von der Liebe Christi gehört, das hat die beiden Missionare so bewegt, dass sie nicht anders konnten als dort hin zu gehen. Ohne zu wissen, ob sie jemals wieder lebendig nachhause kommen würden. Keiner ihrer Angehörigen war damit einverstanden, obwohl alle aus ihrer Kommune gläubig waren und genauso von der Mission aller Kreatur überzeugt waren. Nur ein Graf von Zinsendorf hatte den von Gott gegebenen Eifer erkannt und die beiden ermutigt. Es waren John Leonard Dober und David Nitschman die den Satz prägten:

May the lamb that was slain receive the reward of his suffering!“

Möge das Lamm, das geschlachtet wurde, erhalten den Lohn für sein Leiden!“

Die gleiche Liebe trieb einen David Brainerd an, trotz vererbtem Hang zur Depression und einer Erkrankung an Tuberkulose – die seinem jungen Leben mit 29 Jahren ein Ende bereitete – dazu in die Wildnis Amerikas des frühen 18. Jahrhunderts zu gehen um dort als Missionar unter den Indianern zu wirken. Und das unter widrigsten Bedingungen, von der Außenwelt abgeschnitten und oft nur verschimmeltes Brot als Nahrung gehabt, hat er nicht aufgegeben, weil er Gottes Reich unter den Heiden aufrichten wollte.

Diese Liebe hat Jonathan Edwards so inspiriert, dass er es zuließ, dass seine Tochter den kranken Brainerd in seinen letzten Wochen pflegte – wohl wissend, dass sie sich anstecken und selbst sterben könnte. Was 6 Wochen nach Brainerds Tod auch geschehen ist.

Von dieser Art Liebe sprechen wir hier. Eine Liebe, die seit Menschengedenken Männer und Frauen, Jungs und Mädchen dazu befähigte etwas für Gottes Reich zu tun, was über unsere Vorstellungskraft hinausgeht. Eine Liebe die Märtyrer befähigte singend auf den Scheiterhaufen zu gehen.

Ja, eine Liebe die uns auch heute noch auffordert in fremde Länder zu gehen und für die Sache Gottes Schmach zu erleiden. Leider sind wir nur oft schon so darauf trainiert uns gegenseitig das Gewissen zu beruhigen, dass viele garnicht mehr den Ruf dieser Liebe hören.

Würden sich unsere Alten wieder in Zuvorkommenheit und Güte messen, anstatt in theologischer Schlagfertigkeit und würden wir unsere Jugend wieder dazu ermutigen ihr Leben für Gottes Reich hinzugeben, würde vielleicht die ersehnte Erweckung ganz von alleine kommen.

Fragen an uns selber

Ich denke wir alle können uns ganz leicht selber einige Fragen stellen, um zu erkennen, wie viel Liebe in uns wirklich wohnt.

Wie reagieren wir z.B. wenn wir in der U-Bahn sitzen und neben uns Jugendliche lautstark krakeelen und die Fahrgäste mit schmutzigen Wörtern traktieren?

Was empfinde ich, wenn ich an meinem freien Tag etwas im Garten ausruhen möchte und gerade jetzt der Nachbar auf die Idee kommt den Rasen zu mähen?

Was denke ich von meiner Glaubensschwester die in der Gemeinde mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht, wie es sich vielleicht geziemen würde?

Oder wie gehe ich mit meinem Glaubensbruder innerlich um, der in einer theologischen Frage anders denkt als ich?

Wir könnten diese Liste unendlich fortsetzen, wir alle haben an dem einen oder anderen Punkt eine Schwachstelle.

Ein chinesischer Missionar ist einmal in den Westen eingeladen worden. Als er bei einer Familie zu Besuch war, wurde er gebeten doch für ihre Ehe zu beten. Jesus solle ihnen mehr Liebe füreinander geben, weil sie sich so häufig streiten. Der Missionar lehnte ab und sagte das könne er nicht. Empört fragten die beiden warum, daraufhin sagte er: sie brauchen Jesus. Wir können nicht um Dinge bitten, abgetrennt von demjenigen von dem alles kommt. Das heißt, wenn wir keine Liebe in uns haben, können wir Gott nicht bitten uns Liebe zu schenken. Gott möchte uns immer die ganze Fülle geben und die haben wir nur in Jesus Christus. Haben wir Christus in uns, haben wir auch Liebe für unseren Ehepartner oder Mitmenschen. Haben wir Christus nicht, werden wir auch keine Liebe haben.

Vielleicht hat der eine oder andere auch schon die Erfahrung gemacht, dass wenn er Gott morgens im Gebet um mehr Liebe gebeten hatte, er gerade an diesem Tag besonders lieblos war? Wir brauchen die Fülle, nicht Teilaspekte und die ganze Fülle haben wir nur, wenn Christus in uns ist.

Und so ist es auch mit der Heiligung. Heiligung ohne ein Wachstum in der Liebe ist allenfalls religiöse Selbstgefälligkeit. Schlimmer noch, denn dadurch stellen wir den Charakter Gottes falsch dar und machen es dadurch vielleicht manchen Menschen unmöglich Gott anzunehmen.

Was sagen Andere zu dem Thema?

An dieser Stelle möchte ich ein sehr schönes Zitat mit euch teilen und es so für sich stehen lassen:

Heiligung durch den Geist Gottes bedeutet, dass Christi Wesen in uns sichtbar wird. Das ist die frohe Botschaft: Christus lebt in mir — nicht ich, sondern er prägt mein Leben. Die Gnade Christi formt unser Wesen und zeigt sich in guten Werken. Die Grundsätze des Evangeliums können von keinem Bereich des praktischen Lebens ausgeklammert werden. Christliches Handeln und christliche Erfahrung müssen immer vom Wesen Christi geprägt sein.

Liebe ist die Grundlage aller Gemeinschaft mit Gott. Wir lieben Gott nur dann wirklich — allen Lippenbekenntnissen zum Trotz —, wenn wir unserem Bruder selbstlose Liebe entgegenbringen. Aus eigener Kraft schaffen wir das allerdings nicht. Wir brauchen dazu die Liebe Christi im Herzen. Wenn unser Ich in Jesus aufgeht, dann zeigt sich seine Liebe ganz von selbst. Es ist ein Zeichen christlicher Charaktervollkommenheit, wenn wir ständig anderen helfen und ihnen zum Segen werden möchten, wenn der Sonnenschein des Himmels unser Herz erfüllt und uns aus den Augen leuchtet.

Wer Christus im Herzen trägt, kann nicht ohne Liebe sein. Wenn wir Gott lieben, weil er uns zuerst geliebt hat, dann bringen wir auch allen Liebe entgegen, für die Christus gestorben ist. Wir können Gott nicht nahe kommen, ohne zugleich Gemeinschaft mit anderen Menschen zu haben. In ihm, der auf dem Thron des Universums sitzt, sind ja Gottheit und Menschheit vereint.

Die Verbundenheit mit Christus bindet uns durch die goldene Kette der Liebe auch an unsere Mitmenschen. Dann wird in unserem Leben die mitfühlende Barmherzigkeit Christi sichtbar. Wir warten nicht mehr, bis Menschen in Not zu uns kommen, und lassen uns auch nicht lange bitten, wenn wir gebraucht werden. Anderen zu helfen ist dann für uns eine Selbstverständlichkeit, wie es das ja auch für Christus war.

Liebevolles Verständnis für andere und der Wunsch, Menschen zum Segen zu werden, sind immer ein Zeichen für das Wirken des Heiligen Geistes. Selbst im finstersten Heidentum gab es Menschen, die noch nie etwas von Gottes Gesetz oder von Christus gehört hatten und dennoch seine Diener freundlich aufnahmen, ja manchmal für ihren Schutz sogar das eigene Leben aufs Spiel setzten. Hier zeigte sich klar, dass Gottes Kraft am Wirken war. Der Heilige Geist füllt auch das Herz eines Heiden mit der Gnade Christi und weckt in ihm ein Mitgefühl, das weder seiner Natur noch den Sitten seines Stammes entspricht. „Das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen“ (Johannes 1,9), scheint in sein Herz und führt ihn, wenn er ihm folgt, ins Reich Gottes.

(EGW, Bilder vom Reiche Gottes, S. 315ff)

Wie verhält sich das mit Wiedergeburt und Heiligung?

Durch die Wiedergeburt erhalten wir eine neue Gesinnung, der Charakter ist hier noch unverändert. Die neue Gesinnung bewirkt den Wunsch einen neuen Charakter zu bekommen (Römer 12,2). Die Veränderung des Charakters ist Teil der Heiligung.

Ist kein Wunsch nach Heiligung, bzw. Charakterveränderung da, stimmt etwas mit unserer Gesinnung nicht und folglich auch mit unserer Wiedergeburt nicht. Deshalb bringt es auch gar nichts, aus eigener Kraft heraus zu versuchen, seinen Charakter ändern zu wollen. Die Gesinnung wird immer noch die gleiche sein und wiedergeboren werden wir dadurch auch nicht.

Auch sollten wir nicht versuchen anderen Menschen Heiligung aufzudrängen, denn Heiligung bewirkt der Heilige Geist (Römer 15,16). Wiedergeboren werden wir durch Gott, nicht durch unsere eigenen Anstrengungen (1. Petrus 1,3-4). Das menschliche Zutun ist hier also gar nicht so groß, wie wir vielleicht annehmen. Alles hängt davon ab, ob wir uns ganz Gott übergeben haben. Gott ist ganz und gar der Anfänger und Vollbringer unseres Glaubens, nach seinem Wohlgefallen (Philipper 2,13).

Und jetzt?

Vor einiger Zeit ging ich mit einem Freund wandern und wir kamen über unser Glaubensleben ins Gespräch. Ich erzählte ihm, dass ich nicht lange nach meiner Wiedergeburt auf eine Missionsschule ging und dass sich dort mein Glaubensleben verändert hatte. Ich hatte nicht mehr so die tiefe Leidenschaft für Gott und ich fühlte, dass ich nicht mehr so brannte wie zu Beginn. Mein Freund sagte dann dass es in gewisser Weise normal sei, im Laufe eines Christenlebens verändern sich manche Dinge eben. Er meinte das nicht auf eine negative Art, da auch er ein Herz für die Mission hat, dennoch wollte ich mich nicht damit zufrieden geben.

Und wie es sooft ist, gibt Gott uns Antworten, wenn wir sie nötig haben. So geschah es auch mir, als ich eines Abends in dem Tagebuch von John Wesley von einer Begebenheit las. In einem Dorf führten seine Predigten zu einer Erweckung, viele Menschen kamen daraufhin jeden Morgen um 5 Uhr in die Kirche zum gemeinsamen Gebet und zur Gebetslesung.

Einige Zeit später kam John Wesley dort wieder hin, es war gerade Herbst, oder Winter und er erfuhr, dass die Menschen sich nicht mehr jeden Morgen um 5 Uhr versammelten, weil sie kalt hatten. In seinem Tagebuch vermerkte er dann, dass die Gläubigen von der ersten Liebe abgefallen sind, und sie Buße tun müssen.

Dieses von der ersten Liebe abgefallen und Buße tun sprang mir direkt ins Auge und ich erinnerte mich das aus der Bibel zu kennen. Ich wurde dann auch fündig und landete bei den Sendschreiben an die sieben Gemeinden, in der Offenbarung. Genauer gesagt an das Schreiben an die Gemeinde in Ephesus:

1 Dem Engel der Gemeinde von Ephesus schreibe: Das sagt, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt:

2 Ich kenne deine Werke und deine Bemühung und dein standhaftes Ausharren, und dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die behaupten, sie seien Apostel und sind es nicht, und hast sie als Lügner erkannt;

3 und du hast [Schweres] ertragen und hast standhaftes Ausharren, und um meines Namens willen hast du gearbeitet und bist nicht müde geworden.

4 Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast.

5 Bedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Sonst komme ich rasch über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegstoßen, wenn du nicht Buße tust!

(Offenbarung 2,1-5)

Es ist interessant, dass hier nicht wirklich ersichtlich ist, warum diese Gemeinde den Tadel erhält, denn eigentlich folgen sie doch Gott nach und wollen seinen Geboten gehorchen. Für mich hatte dieser Text eine wahnsinns Wucht, denn er traf genau auf meine Situation zu. Ist es nicht oft so, dass wir bekennen Gott nachzufolgen, aber irgendwie aus den Augen verlieren wie wir zum Glauben gekommen sind, warum wir Kinder Gottes sein möchten und um was es wirklich geht. Hat Gott nicht Großes in unserem Leben gewirkt und ist Er es nicht wert Ihm zu folgen auch ohne jegliche Aussicht auf ein zukünftiges Leben?

Ich weiß nicht wie es dir nach deiner Bekehrung ging, aber ich war einfach nur von Gottes Liebe erfüllt, hätte stundenlang in der Gemeinde bei Lobliedern verweilen können, jede freie Minute mir eine Predigt anhören können und ich hatte einen tiefen Wunsch verspürt jedem Menschen zu erzählen was Gott an mir vollbracht hatte.

Irgendwann ließ Gott es dann zu, dass die rosa Decke von meinen Augen weggenommen wurde und ich sah immer mehr auch die Missstände in den Gemeinden und die Widersprüchlichkeiten in denen so manche Geschwister lebten. Leider hatte das auch auf mich Einfluss und ich habe mir dadurch den Frieden nehmen lassen, den ich vorher mit Gott hatte.

Hier müssen wir uns immer wieder besinnen und Buße tun. Denn wie heißt es im Hohelied der Liebe.

1 Wenn ich in Sprachen der Menschen und der Engel redete, aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.

2 Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben besäße, so dass ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts.

3 Und wenn ich alle meine Habe austeilte und meinen Leib hingäbe, damit ich verbrannt würde, aber keine Liebe hätte, so nützte es mir nichts!

(1. Korinther 13,1-3)

Wenn diese Liebe nicht in deinem und meinem Herzen ist, wird Jesus einmal zu uns sagen: Geh weg, ich kenne dich nicht.

Mögen uns diese Worte in Erinnerung bleiben und wir immer wieder die Fülle in Christus suchen, auf dass seine Liebe in uns vollkommen werde.

Mann und Frau im Bilde Gottes

Die Frauen seien ihren eigenen Männern untertan, als dem Herrn; denn der Mann ist des Weibes Haupt, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist; er ist des Leibes Retter. Wie nun die Gemeinde Christus untertan ist, so seien es auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem. Ihr Männer, liebet eure Frauen, gleichwie auch Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, auf dass er sie heilige, nachdem er sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort; damit er sich selbst die Gemeinde herrlich darstelle, so dass sie weder Flecken noch Runzel noch etwas ähnliches habe, sondern heilig sei und tadellos.

Ebenso sind die Männer schuldig, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie der Herr die Gemeinde. Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. «Um deswillen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und werden die zwei ein Fleisch sein.» Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde. Doch auch ihr, einer wie der andere, liebe seine Frau wie sich selbst; die Frau aber fürchte den Mann!

Es gibt Texte in der Bibel über die Predigen wir gerne gekonnt hinweg. Sie scheinen uns Anstößig und bereiten uns Unbehagen. Vielleicht wurden auch schon so manche Predigt darüber gehalten, die zu Unruhen geführt haben.

Aber sollen wir nun deshalb schweigen und diese Texte einfach ignorieren? Was ist das große Ziel in der Bibel? Was ist der Rote-Faden? Wie haben wir Gottes Gebote zu verstehen? Gibt es geringere Gebote die wir nicht beachten müssen und andere die wichtiger sind?

Der Rote-Faden in der Bibel ist der Erlösungsweg: Die Bibel zeigt auf wie wir erlöst werden, welche Rolle dabei Jesus spielt und wie wir die Sünde überwinden können.

Das große Ziel der Bibel ist uns gleichförmig mit Christus zu machen. Nachdem Jesus vom Tode auferstanden ist sagte er zu Maria, in Johannes 20:17:

[…] Gehe aber zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.

Jesus nennt uns hier seine Brüder und Kinder Gottes (vor der Auferstehung hat Johannes Jesus noch als den einzigen vom Vater gezeugten genannt, am Ende des Johannesbriefes hat er uns alle miteinbezogen).

Wenn wir also Kinder Gottes und Geschwister Jesu sind, möchte Gott doch auch dass wir seinem Sohne nacheifern und uns durch den Heiligen Geist in seinen Erstgeborenen verwandeln lassen. Somit hilft uns die Schrift zu erkennen wie Jesus gewandelt ist, und wie Gott möchte dass wir wandeln.

Wir wissen auch, dass Gott liebe ist, somit dient uns alles in Gottes Wort zum besten, auch ein Gebot wie:

Die Frauen seien ihren eigenen Männern untertan“ oder „Ihr Männer, liebet eure Frauen, gleichwie auch Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat

Interessanterweise verweilt hier Paulus länger bei den Männern als bei den Frauen, wo er doch eine scheinbare Leichtigkeit hier verlangt und die große Bürde, welcher der Frau auferlegt wird, wird fast nur beiläufig erwähnt. Was hat es nun mit diesen Geboten auf sich und warum können uns hier sehr wohl gewinnbringende und erfüllende/freimachende Gebote Gottes offenbart werden? Warum ist es Gott wichtig, dass sich die Frau unterordnet?, oder sagen wir ihrem Mann Respekt erweist.

Bedürfnisse bei Jungs und Mädchen

Jeder der sich an seine Jugend erinnert, oder heranwachsende Jungs beobachtet wird eines feststellen können. Jungs ist es äußerst wichtig sich zu behaupten. Bei Ihresgleichen Anerkennung zu erhalten und Bewunderung vom anderen Geschlecht zu erhaschen. Das kann durchaus lustige bis gefährliche Ausmaße annehmen, was zu Überschätzung und Gefährdung Dritter führen kann. Auch geht das angestrebte manchmal nach hinten los und der jugendliche erfährt nicht die erhoffte Bewunderung beim anderen Geschlecht, sondern lediglich Gelächter. Kann sich ein Junge nicht in der Welt behaupten, zieht er sich zurück, entwickelt eine Phantasiewelt, flüchtet sich später in Alkohol, Glücksspiel und sonstige Abwege.

Darum sind Jungs auch besonders gefährdet einer Fehlentwicklung zu erliegen, wenn sie ohne Vater groß werden. Der Vater kann dem Jungen etwas vermitteln wozu die Mütter gewöhnlich nicht fähig sind. Mütter wollen beschützen, verwöhnen, auch mal kommandieren, nörgeln und zurechtweisen. Väter sind da manchmal gelassener, gewähren dem Sohn mehr Freiraum, fordern und fördern ihn, ermutigen ihn, tragen zu seiner Selbstständigkeit bei. Bekommt das ein Junge nicht, entwickelt er Gewohnheiten in denen er sich diese Anerkennen über andere Wege versucht zu verschaffen.

Ein Mädchen ist hier in ihrer Entwicklung anders. Sie liebt schöne Dinge, sie möchte selbst schön sein, sie möchte geliebt werden und sich geborgen fühlen. Um dieses Geliebtsein zu erhalten ist ein Mädchen bereit erstaunlich viel auf sich zu nehmen. Hier ist ihr Wille und ihr Durchhaltevermögen oft viel höher als der eines Jungen. Vielleicht liegt hier auch ein Grund, warum Mädchen oft in der Schule strebsamer sind als Jungs. Sie wissen, wenn sie gut sind bekommen sie Zuneigung und Aufmerksamkeit. Erstaunlich schnell kann sich das auch ändern, wenn ein Mädchen im Laufe ihrer Schulzeit diese Zuneigung von einem Jungen bekommt.

Die Haupttriebkraft eines Mädchen ist vielleicht die, geliebt zu sein. Bekommt das eine Mädchen nicht und wächst heran kann sie kein gesundes Selbst entwickeln und wird immer wieder versuchen irgendwie doch geliebt zu werden. Haben wir uns nie gefragt, warum eine Frau bereit ist sogar ihren Körper zu verkaufen? Es gibt auch Jungs die dies tun, aber der Beweggrund „Liebe zu erhalten“ ist bei Frauen sicher um einiges höher.

Wir sehen hier also zwei Grundbedürfnisse zweier Geschlechter die sehr verschieden sind.

Erfüllung in der Ehe

Gott hat uns nun eine Institution geschenkt in der beide Geschlechter ihr Grundbedürfnis gestillt bekommen könnten und das idealerweise ohne dass sie eine Leistung dafür erbringen müssen. Die Ehe ist der perfekte Ort für die Frau geliebt und für den Mann geachtet zu werden. Nichts ist so intim und vertraut wie die Ehe, hier können wir ganz uns selbst sein, Kraft tanken, Motivation und Lebensfreude entwickeln. Der Aspekt, dass wir keine Leistung erbringen müssen um unser Bedürfnis gestillt zu bekommen ist ein sehr wichtiger. Nur so wird garantiert, dass wir uns gesund entwickeln können. Wenn Ehemänner in der Ehe keine Achtung erhalten und sich von ihren Frauen nicht respektiert fühlen, werden ihre Gefühle schlussendlich erkalten. Sie werden sich zurückziehen, sich weniger am Eheleben beteiligen, Entscheidungen immer mehr ihren Frauen überlassen. Eine andere Kategorie von Männern verhärten ihre Herzen immer mehr und meinen sie müssen ihren Frauen Respekt beibringen, in dem sie ihnen jegliches Gefühl vorenthalten und sie schlecht behandeln.

Ähnlich wird es sein, wenn Frauen nicht spüren, dass sie geliebt werden. Sie fangen an ihre eigenen Wege zu gehen, nehmen weniger Rücksicht auf ihre Männer, werden vielleicht sogar garstig und verächtlich.

Hier kann sehr schnell ein Teufelskreis entstehen, wo es Ehepartnern immer schwerer fällt wieder heraus zu kommen. Der Mann zieht sich mehr und mehr zurück, die Frau fühlt sich immer weniger geliebt und reagiert immer respektloser. Haben beide eine impulsive Persönlichkeit, macht es das nicht besser, hier wird der Mann auch seine Liebe entziehen, allerdings zieht er sich nicht zurück, sondern versucht seine Frau in den Griff zu bekommen, in dem er sie kaltherzig und barsch behandelt.

In christlichen Heimen kann hier ganz besonders ein ungutes Klima entstehen, was jedoch nach Außen schön kaschiert werden kann. Männer haben hier vielleicht in ihrem Hinterkopf das Gebot sie sollen ihre Frauen lieben und sie gut behandeln. Das Gebot der Liebe ist hierbei viel präsenter, weil wir in unseren Gemeinden viel über die Liebe Gottes zu uns nachsinnen und die Erfüllung der Gebote darin sehen, dass wir Gott und unseren Nächsten lieben sollen. Dieses Nachsinnen ist natürlich eine wichtige Sache und wir sollten es vielleicht auch noch weiter intensivieren. Das Gebot wird Männern davon abhalten ihre Frauen schlecht zu behandeln, dadurch dass ihr eigenes Bedürfnis jedoch nicht gestillt wird, kommen sie in eine Situation in der sie auf Dauer immer gelähmter sein werden. Vielleicht bekommt es der Mann hin seine Frau „gut“ zu behandeln, in dem er nett zu ihr ist, hilfsbereit bleibt, Geduld zeigt und an ihrer Seite bleibt. Und dennoch passiert etwas mit diesem Mann. In manchen Fällt wird dies sogar in seiner Haltung sichtbar werden, leicht gebückt sieht man ihn dann stehen, schweigend und nicht sehr entscheidungsfreudig sein. Vielleicht hören wir von seiner Frau sogar noch sagen: „Heute gibt es ja keine richtigen Männer mehr, deshalb müssen wir Frauen ran…“

Und andersrum kann auch die Frau das Missverhältnis gut nach Außen hin verstecken. Schließlich lebt sie weiter bei ihrem Mann, schmeißt vielleicht auch den Haushalt, bringt ihr eigenes Geld in die Heimkasse und kümmert sich um die Kinder. Eigentlich übernimmt sie in der Familie die Rolle des Mannes und der Frau, aber das fällt ja in unserer Gesellschaft nicht weiter negativ auf. Nein, sie ist dann halt eine Powerfrau.

Traurig dabei ist nur, dass Beide keine Erfüllung finden, für die Gemeinde ist alles okay, aber in ihrem Innern erkalten sie immer mehr in ihren Gefühlen zueinander. Die Kinder sind hier leider die Leidtragenden, denn sie bekommen das alles hautnah mit. Sie können in jungen Jahren vielleicht vieles noch nicht begreifen und in Worte fassen, aber sie spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist und in späteren Jahren werden sie vielleicht dann ausreißen, weil sie sagen werden sie machen dieses Schauspiel nicht mehr mit. Dass sie dann auch kein gutes Bild von der Gemeinde haben ist nicht verwunderlich, wo doch wöchentlich von Liebe gepredigt wird.

Wie kann es anders werden?

Wir sollten beachten, dass die Gebote und Anweisungen in erster Linie an Gläubige gerichtet sind, auch diese hier. Wir sind als Volk Gottes zu etwas Höherem berufen, Gott möchte dass wir wieder in sein Bild verwandelt werden. Mit diesem Verständnis sollten wir an diese Texte herangehen, also hat Gott für Mann und Frau unterschiedliche Anweisungen die ihnen dabei helfen sollen, Gott wieder näher zu kommen.

A. W. Tozer sagte mal: Wir haben die Macht zu sündigen aber nicht das recht dazu. Er führt das dann noch etwas aus und sagt: Wir haben die Macht zu lügen aber nicht das Recht dazu, wir haben die Macht jemanden zu töten aber nicht das Recht dazu, usw. (vgl. A.W. Tozer, Muss man Gott fürchten?, S. 11)

Dieser Ansatz lässt sich auch auf diesen Epheser- Abschnitt anwenden. Zuerst einmal muss festgehalten werden, dass kein Mann das Recht hat bei seiner Frau Respekt einzufordern. Auch hat keine Frau das Recht dazu bei ihrem Mann Liebe einzufordern.

Umgekehrt ist es jedoch auch so, dass ein Mann zwar die Macht hat seine Frau nicht zu lieben, aber er hat nicht das Recht dazu. Die Bibel drückt das hier ganz klar aus: Ihr Männer, liebet euere Frauen, gleichwie auch Christus die Gemeinde geliebt hat […]. Hier werden keine Bedingungen geschildert unter welchen der Mann seine Frau lieben soll, oder er nicht an dieses Gebot gebunden ist. Und auch für die Frau gilt: Sie hat die Macht ihren Mann nicht zu achten, aber sie hat nicht das Recht dazu. Denn auch hier ist die Bibel klar und lässt keine Schlupflöcher zu. Die Bibel sagt nicht, wenn dein Mann ein gewisses Maß an „Männlichkeit“ mit sich bringt, oder wenn er dich so liebt wie du es dir wünschst, oder dir täglich Blumen bringt … dann muss du in achten. Nein sie schreibt dieses Gebot bedingungslos.

Wir sollten uns von der Vorstellung frei machen, dass es hier darum geht wer das sagen hat, oder um Unterwürfigkeit. In den oberen Beispielen wurden unter andrem diese Frauen ausgelassen, die sich ihren Männern in einer ungesunden weise hingeben, soweit, dass sie sich sogar schlagen lassen und aus Angst alles für ihren Mann tun. Das gibt es auch und ist eine furchtbare Sache.

Nein Paulus meint das hier nicht in diesem Sinne. Vielleicht hilft es uns, wenn wir an den Text wie folgend heraus gehen: Frauen ihr habt zwar die Macht eure Männer nicht zu respektieren, aber um Jesu Willen und um Ihm ähnlicher zu werden verzichtet auf diese Macht und ordnet euch euren Männern unter.

Männer ihr habt die Macht, euren Frauen nicht zu lieben, aber um Jesu Willen und um Ihm ähnlicher zu werden, gebt euer Leben hin und liebt eure Frauen.

In 1. Mose 1, 26 und 27 heißt es:

26 Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde, auch über alles Gewürm, das auf der Erde kriecht!

27 Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.

Wir sehen hier, dass wir nur gemeinsam, als Mann und als Frau Gottes Bild widerspiegeln, nicht getrennt voneinander. Vielleicht spricht deshalb die Bibel auch davon, dass wir ein Fleisch sind. Wir sollen uns ergänzen, für einander da sein und dem anderen in seinem Wachstum unterstützen.

Wenn wir das begreifen und erkennen, dass Gott hier nur das Beste für uns möchte, werden wir wahre Wunder erleben in unseren Ehen und Familien.

Weiterführendes:

Ehe: eine Predigt (nicht nur) für Männer (youtube)

Ehe: eine Predigt (nicht nur) für Frauen (youtube)

Liebe & Respekt – Emerson Eggerichs (Buch)

Symptombekämpfung

Ich erinnere mich noch gut an eine Begebenheit aus meiner Jugend: Ich hatte schon eine Weile nicht mehr zuhause gelebt, war aber gerade bei meiner Mutter zu Besuch.

Zu Mittag war mein Onkel eingeladen und wir standen in der Küche und plauderten.

Mein Onkel meinte dann zu mir: „Es ist schön zu sehen wie du dich machst. Du bist viel offener also früher und nicht mehr so introvertiert.“

Als ich das hörte musste ich mich innerlich schämen, wusste ich doch den wahren Grund meiner Veränderung. Man hat bei mir eine äußere Veränderung festgestellt, aber niemand wusste wie es in mir drin aussah.

 

Was mein Onkel nicht wusste war, dass ich einige Zeit zuvor in die Technoszene (1996) eingetaucht bin und dort es üblich war verschiedene Substanzen zu sich zu nehmen, die eben auch das Gemüt und die Redlichkeit beeinflusst hatten.

Mit diesem Beispiel aus meiner Vergangenheit geht es mir nicht darum zu zeigen was mit mir los war zu dieser Zeit, sondern ich möchte damit zeigen, dass der äußere Schein oft trügerisch ist.

 

Und hier verspüre ich eine gewisse Last auf dem Herzen, geht es in unserer Gesellschaft doch oft um Äußerlichkeiten und das macht auch vor den Kirchen und Gemeinden keinen halt.

In meiner Jugend hatte mich diese Art und Weise irgendwann abgestoßen und ich wollte nichts mehr von der Kirche und allem religiösem wissen. Dabei ging es bei mir persönlich nie darum die Existenz Gottes anzuzweifeln, auch hatte ich nie einen Groll gegen Gott. Ich wollte nur nichts mehr mit den „Christen“ zu tun haben. Das überall gepredigte: „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ konnte ich im Leben der Gläubigen nicht finden.

 

Wahrscheinlich ist das auch ein Grund warum Gandhi sagte: „Ich mag Euren Christus, mir gefallen aber Eure Christen nicht. Eure Christen unterscheiden sich so sehr von Eurem Christus.“

 

Und hier nähern wir uns nun dem Begriff, den ich als Titel gewählt habe: Symptombekämpfung

 

Bevor ich jetzt näher auf den Begriff eingehe möchte ich zuerst einen Bibeltext zitieren:

Römer 3, 19-24 u. 27-28:

 

So sagt es das Gesetz, und wir wissen: Alles, was das Gesetz sagt, richtet sich an die, denen es gegeben wurde. Damit wird jeder Mund zum Schweigen gebracht, und die ganze Welt steht vor Gott schuldig da.

20 Niemand soll meinen, er sei dadurch, dass er bestimmte Gesetzesvorschriften einhält, vor Gott gerechtfertigt. Das Gesetz führt vielmehr dazu, dass man seine Sünde erkennt.

21 Doch jetzt hat Gott – unabhängig vom Gesetz, aber in Übereinstimmung mit den Aussagen des Gesetzes und der Propheten – seine Gerechtigkeit sichtbar werden lassen.

22 Es ist eine Gerechtigkeit, deren Grundlage der Glaube an Jesus Christus ist und die allen zugute kommt, die glauben. Dabei macht es keinen Unterschied,

23 denn alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck,

24 und dass sie für gerecht erklärt werden, beruht auf seiner Gnade. Es ist sein freies Geschenk aufgrund der Erlösung durch Jesus Christus.

27 Hat da noch irgendjemand einen Grund, auf etwas stolz zu sein? Nein, das ist jetzt ausgeschlossen. Folgt das etwa aus dem Gesetz? Sofern das Gesetz zu bestimmten Leistungen auffordert: nein; sofern das Gesetz jedoch zum Glauben auffordert: ja.

28 Denn wir gehen davon aus, dass man aufgrund des Glaubens für gerecht erklärt wird und nicht, weil man bestimmte Gesetzesvorschriften einhält.

(Genfer Übersetzung)

 

Welche Situation haben wir hier?

 

Man geht davon aus, dass Paulus diesen Brief an die Gemeinden in Rom gesendet hatte, bevor er jemals dort war. Das Christentum hat sich dort also ohne sein Zutun verbreitet. Womöglich wurden die Christen in Rom durch Juden, Juden Christen und „Heiden Christen“ geprägt. Es gab also eine interessante, vielleicht sogar angespannte Mischungen verschiedener Ansichten.

Da sie Paulus nicht persönlich kannten, musste er behutsam in dem Brief mit ihnen umgehen, dennoch fühlte er sich dazu gedrungen Missverständnisse im Evangelium anzusprechen und zu korrigieren.

Ich kann mir das richtig lebhaft vorstellen, auch in unserer Zeit geht es ja manchmal drunter und drüber. Die einen sagen wir müssen dies tun, die anderen sagen wir müssen das lassen.

Zu Zeiten des Römerbriefes ging es um die Frage wie die Christen in Rom, welche vorwiegend Heiden Christen waren, mit dem Gesetz, welches den Juden gegeben wurde, umzugehen haben.

In Vers 19 und 20 macht Paulus gleich klar, dass das Gesetz nicht geben wurde um uns dahin zu bringen das, wenn wir uns danach halten, vor Gott gerecht werden. Nein es macht klar, dass alle Menschen das Gesetz verfehlen.

Schon im alten Testament, in Prediger 7,20 heißt es: Weil kein Mensch auf Erden so gerecht ist, dass er Gutes tut, ohne zu sündigen.

In Vers 20 finden wir zudem den Sinn des Gesetzes: Das Gesetz soll uns helfen unsere Sünden zu erkennen. Es dient also als Spiegel für uns.

Auch Jesus macht uns in der Bergpredigt (in Matthäus 5-7) darauf aufmerksam, was es wirklich bedeutet das Gesetz zu halten. Er sagt: Es wurde gesagt du sollst nicht töten, ich aber sage euch Jeder der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gesetz verfallen.

Ich glaube hier sollte uns allen klar werden, dass wir nicht den Anspruch erfüllen, der das Gesetz an uns stellt.

Doch in Vers 21 bis 24 macht uns Paulus Hoffnung. Denn er sagt, dass die Rechtfertigung vor Gott ein reines Geschenk ist (Vers 24). Unabhängig vom Gesetz (Vers 21) und doch in Übereinstimmung mit den Aussagen des Gesetzes und den Schriften der Propheten. Alle haben gesündigt (Vers 23), doch durch den Glauben an Jesus Christus (Vers 22) werden wir für gerecht erklärt.

Für mich steckt hier etwas wunderbares drin. Zum einem macht es alle Menschen gleich. Ob jetzt jemand in Zehnter Generation Christ ist und jedes Wochenende in die Kirche geht, oder ein Massenmörder, vor Gott sind alle gleich und alle haben seinen Anspruch an Gerechtigkeit verfehlt, aber Jeder der Jesus als seinen Erlöser annimmt und an Ihn glaubt wird für gerecht gesprochen. Ich muss mich also nicht erst anstrengen und hoffen dass mich Gott vielleicht irgendwann, wenn ich einen gewissen Grad an Religiosität erreicht habe, annimmt.

Vers 27 und 28 untermauern das noch einmal. Gott hat uns die Möglichkeit geben frei zu sein, ich darf ohne alles zu Ihm kommen und sein Geschenk annehmen.

Diese Freiheit ermöglicht es mir erst Ihn zu lieben. Das Prinzip der Liebe muss immer auf Freiheit beruhen und Gott hat dafür gesorgt, dass wir völlig frei sein können.

 

Doch was hat das jetzt mit unserer Überschrift zu tun?

Symptombekämpfung…

 

Wie die Juden damals in Rom vielleicht die Christen beeinflussten und ihnen Lasten auferlegen wollten, mit allen möglichen Gesetzen und Regeln, geht es in unseren Reihen auch oft zu. Dem einen passt vielleicht nicht, dass ich mit einer Jeans in den Gottesdienst gehe, mir gefällt nicht wie oberflächlich andere sind. Ein dritter muss immer wieder diskutieren und andere davon überzeugen dass sie falsch liegen.

Wir legen den anderen Lasten auf und behaupten dadurch auch noch, dass sie dadurch vor Gott gerecht werden. Den Kern des Problems gehen wir dadurch jedoch nicht an.

Wie Ärzte oft lediglich Symptome behandeln und nicht der Ursache auf den Grund gehen, beurteilen wir Menschen nach ihrem Äußeren und meinen zu wissen was das Richtige für sie sei.

Doch was ist wirklich der Kern unseres Problems?

Als Gott die ersten Menschen erschaffen hatte, wurden diese mit einer natürlichen Verbindung zu Gott ins Leben gerufen. Doch der Mensch hat sich damals gegen Gott entschieden, somit sind wir als seine Nachkommen mit einer natürlichen Trennung zu Gott auf die Welt gekommen.

 

Um das zu verdeutlichen, ein paar Illustrationen:

abgrund1

Wir sind hier auf der linken Seite, wenn wir geboren werden, und Gott ist auf der rechten Seite.

abgrund2

Im Theologischen wird ein Unterschied zwischen der Sünde und die Sünden gemacht. Sünde, Einzahl, beschreibt unseren Zustand in dem wir als natürlicher Mensch leben. Es heißt wir sind getrennt von Gott. Man kann Sünde auch übersetzten mit: daneben zielen, oder verfehlen. Wir sind also nicht da wo unser Schöpfer uns eigentlich haben wollte, nämlich bei Ihm.

Die Sünden, Mehrzahl, sind die Verfehlungen die wir begehen, wenn wir nicht nach Gottes Satzungen handeln. Aus Gottes Wort lernen wir, dass sie uns weiter von Gott weg bringen und immer im Leid und Schmerz enden.

abgrund3

Erst Jesus und sein Tod am Kreuz machen es uns möglich vor Gott Gerechtigkeit zu erlangen und mit Ihm im Einklang zu leben.

Das heißt nicht, dass wir nicht mehr sündigen werden, aber wir werden nicht mehr in der Sünde leben können.

Um es noch mal anders darzustellen:

weg1

Wir können uns das auch so verstellen dass wir hier auf dem rechten Weg geboren werden.

Wir können uns vielleicht anstrengen und versuchen Gott näher zu kommen, aber aus eigener Kraft werden wir nicht auf Seinen Weg kommen.

weg2

Wir leben abgetrennt von Ihm.

weg3

Erst durch Jesus können wir ein Leben mit Gott führen. Erst wenn wir Ihn, durch eine aktive Entscheidung annehmen, sind wir Gerechtfertigt. Wir können viel an den Sünden herum doktern, aber wenn wir aus dem Zustand der Sünde nicht herauskommen, ist alles umsonst.

Die Sünde ist es die uns von Gott trennt, und Sünden sind es die uns von Ihm entfernen.

 

Der Pfarrer Wilhelm Busch hat einmal gesagt das Gott, als er den Menschen geschaffen hat, in ihn eine Sehnsucht hinein gelegt hat. Eine Sehnsucht danach mit Gott Gemeinschaft zu haben. Bei manchen Menschen zeigt sich das durch ein Leere die sie immer wieder mal, in stillen Momenten, verspüren. Bei anderen zeichnet sich das durch eine Rastlosigkeit aus. Die Menschen versuchen dann mit allen möglichen Mitteln diese Sehnsucht zu stillen, mit Alkohol, Drogen, Partys, Sex, usw..

Es scheint auch eine Zeit lang zu funktionieren, bis dann irgendwann die Ernüchterung kommt.

Oft geht diese Sehnsucht auch mit einem Gefühl von Einsamkeit daher, auch hier ist der Mensch erfinderisch um diese Einsamkeit überwinden zu wollen.

Der Humanist und Psychoanalytiker Erich Fromm beschrieb dieses Phänomen als ein Gefühl von Abgetrenntheit, dass er in Verbindung mit der Entbindung aus dem Mutterleib gebracht hat. Auch er sprach davon wie der Mensch alles mögliche versucht diese Abgetrenntheit zu überwinden.

 

Heute bin ich davon überzeugt, dass wir Menschen eine Sehnsucht nach dem Verbundensein mit Gott haben, aber leider interpretieren wir diese Sehnsucht falsch, was dazu führt dass wir immer wieder Neuem nachjagen, ohne jemals dauerhaft befriedigt zu sein.

Was ist, wenn uns Gott mit einer bestimmt Absicht geschaffen hat, einer Absicht die uns erfüllt, uns Frieden schenkt und glücklich macht. Gott möchte, dass wir uns an Ihm erfreuen und hierzu möchte ich uns alle einladen.

 

Es ist eine ernste Sache, Gott möchte nicht nur einen kleine Teil unsres Lebens, er möchte uns ganz haben, aber in dem wir bereit sind alles Ihm zu geben, werden wir noch viel mehr von Ihm erhalten. Lasst uns Ihm vertrauen, Er der uns gemacht hat, weiß doch am besten, was uns wirklich glücklich macht.